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Das größte Geschenk

Jesus beim Therapeuten:

„Meine Freundin hat mir das größte Geschenk gemacht.“, sagte Jesus zu seinem Therapeuten.

„Und welches?“

„Ich darf mit anderen Frauen Sex haben.“

„Echt jetzt?“

„Ja. Ich darf andere Frauen kennenlernen. Ich darf mit anderen Frauen flirten. Vielleicht entsteht dadurch eine neue Freundschaft, vielleicht auch eine weitere, echte, gleichwertige Partnerschaft.“

„Wenn Sie es wollen, können Sie von nun an also eine polyamore Beziehung führen?“

„Ja. Genau. Ich habe freie Hand. Unbebunden und ungezwungen. Und das beste ist eben, dass es mit anderen Frauen auch zum Sex kommen kann.“

„Wieso ist Sex Ihnen so wichtig?“

„Sex gehört zum Leben dazu. Wenn ich mit anderen Frauen zu tun habe, und die Frau eben wirklich zu mir passt, ich ihr einen Platz gebe und in mein Herz lasse, dann will ich tiefe. Und für eine tiefe Verbindung mit einer Frau gehört Sex für mich unweigerlich dazu.“

„Finden Sie das Konzept nicht verwerflich?“

„Um Gottes willen! Nein! Es ist doch etwas Wunderbares. Für beide Seiten.“

„Herr Jesus, Sie leben ab jetzt sozusagen die totale Freiheit.“

„Irgendwo schon. Mein Leben hat sich total geändert. Maria hat mir diese totale Freiheit eingeräumt.“

„Geht es Ihnen nur um Sex?“

„Nein. Ich habe festgestellt, dass ich die Freiheit brauche, um wirklich leben zu können. Um mich selbst leben zu können. Ach, es ist noch so neu für mich. Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Ich kann es nur schwer beschreiben. Aber ich weiß, dass es für mich außerordentlich wichtig ist, es mein Überleben sichert. Ich brauche die Freiheit, besonders in der Begegnung mit anderen Frauen, um die Energien fließen zu lassen.“

„Und wenn Sie es nicht täten? Wie war es früher?“

„Wenn ich es nicht täte, wäre dies mein Untergang. Ich hoffe ja, dass ich dadurch meinen Hass auf die Menschen, meinen Tötungsdrang, meinen Vernichtungsdrang, in den Griff bekommen kann. Und ich glaube, dies ist einer der Schlüssel.“

„Wie fühlen Sie sich jetzt gerade?“

„Fantastisch. Ich kann mein Glück kaum fassen. Diese Befreiung! Dieser Befreiungsschlag! Mein Leben beginnt jetzt erst so richtig.“

„Meinen Sie, dadurch Ihre Depressionen in den Griff zu bekommen?“

„Absolut! Es geht sogar darüber hinaus. Maria hat mit diesem Geschenk mein Leben gerettet.“

„Wie meinen Sie das?“

„Schauen Sie… diese Entscheidung führt dazu, meine inneren Hindernisse und Blockaden zu entfernen, diese aus dem Weg zu räumen – die ich mir im Grunde selbst auferlegt habe – und jetzt muss ich durch mein Handeln meine inneren, selbst auferlegten Blockaden durch Taten, durch eigenes Handeln, wirklich überwinden.“

„Können Sie mir das genauer erklären?“

„Klar. Es geht ja im Grunde um meine Gesundheit. Ich habe schon gemerkt – mehr als deutlich – dass es um meine Gesundheit geht. Zuvor habe ich meine schöpferischen Energien blockiert, was mich krank gemacht hat. Und für mich ist darauf auch der Menschenhass, der Hass, der Tötungsdrang, der Vernichtungsdrang, zurückzuführen. Ich muss ab sofort auch den Schmerz zulassen, der entsteht, wenn ich mich verletzlich zeige, und nicht mehr davor flüchten.“

„Sie meinen, sich verletzlich zu zeigen, gegenüber anderen Frauen?“

„Ja, genau. Wenn ich mich ihnen öffne und offenbare. Ich werde nicht mehr vor dem Schmerz flüchten. Besonders nicht in den Alkohol.“

„Das ist eine gute Entscheidung.“

„Ich habe heute folgenden Satz aufgeschrieben: Der Rausch des Lebens ist die Liebe, das Leben und die Kunst – in Freiheit.“

„Toll!“

„Ja. Und ich habe mir von heute an auch versprochen, meinen Energien nicht mehr im Weg zu stehen, sie in die richtige Richtung fließen zu lassen. Dahin, wohin sie fließen möchten. Damit ich das fühlen und sein kann, was ich im jeweiligen Moment bin. Ich leugne nichts mehr, ich verstecke mich vor nichts mehr. Denn ansonsten…“

„Ansonsten?“

„Ansonsten kostet es mich mein Leben.“