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Special: Santans’ Messe #2/4 – zweiter Advent

TEIL 1

Das nächste Bastard-Schwein war eine Frau.

Santan schritt in das Schlafzimmer der zwanzigjährigen Cornelia, die mit ihren hinterm Kopf geklemmten Beinen auf dem Bett lag und gerade eine kabellose Minikamera mit LED-Beleuchtung in ihren After schob – acht auf Stative angebrachte Kameras filmten sie dabei aus allen erdenklichen Blickwinkeln, übertrugen es Live auf die Website ‚Fuckshit‘.

Auf einem der vielen Bildschirme sah er das Kamerabild aus ihrem Darm, aber auch Santan selbst wurde durch einige Kameras eingefangen, und achthundert Millionen User schrieben im Live-Chat:

„OMG, OMG, OMG, OMG, OMG, OMG, OMG, OMG, OMG, OMG, OMG, OMG, OMG, OMG, OMG, OMG, OMG.“

Aber Cornelia achtete nicht auf den Chat, schielte und sabberte, streckte die Zunge raus.

„Du Hure wirst jetzt sterben!“, sagte Santan.

Sie blickte ihn stöhnend mit dem Ahegao-Gesicht an, fragte:

„Hm?“

„Deine Zeit ist gekommen. Ich erlöse dich und all die Männer. Ich befreie dich und die anderen von –“

„Wer bist du?“, unterbrach sie ihn, schüttelte ihren Kopf, und ihr Blick klärte sich. Sie blickte ihn an und versuchte zu verstehen. Dann fiel ihr Blick auf seine gusseiserne Pfanne in der Hand.

„Wer bist du?“, fragte sie noch einmal, nahm etwas Speichel und schmierte sich ihre Möse.

„Das kann dir egal sein.“

„Nein, ich will es wissen. Ich bin eine Frau.“

„Aha. Also, da du mich eben unterbrochen hast…“, sagte Santa, und verpasste ihr einen sanften Schlag mit der gusseisernen Pfanne auf die Stirn. 

„Aua!“

Er freute sich schon, ihr den bei ihr definitiv unterentwickelten präfrontalen Kortex aus dem Schädel zu schlagen.

„Bevor ich dich töte, will ich, dass du die Wahrheit sagst.“

„Raus! Ich mache eine Live-Show! Was ist hier eigentlich los? Töten? Mich?“

Auf einem Bildschirm: Die Minikamera übertrug ihren zuckenden Darm und dessen Inhalt in alle Welt. Ein vergänglicher Moment voller Scheiße. In Richtung Kameras machte sie für einen Moment wieder das Gesicht – schielen, sabbern, Zunge raus.

Santan seufzte, sagte: 

„Ich will, dass du den Männern sagst, dass das, was du machst, keinen Sinn hat und absolut wertlos ist. Dass du die Sehnsucht und Einsamkeit der Männer ausnutzt und ihnen eine echte Bindung nur vorgaukelst. Das du überhaupt kein Interesse an ihnen hast. Was du hier machst, hat keine Substanz.“

„Substanz? Aber mein Darm! Siehst du? Ich war heute noch nicht auf der Toilette.“

„Bist du dumm?“

„Ich habe studiert. Wieso tötest du denn nicht auch all die Männer? Ich habe nur männliche Follower. Und sie zahlen gut.“

„Sie tragen die Hauptschuld. Aber ich kann sie nicht alle töten. Es gibt ja nur vier Adventstage im Jahr.“

„Und du willst mich trotzdem töten? Das kannst du nicht. Ich bin eine Frau. Und ich habe auf ‚Fuckshit‘ die meisten Follower.“

„Die Hauptursache für diesen Wahnsinn sind Weiber wie du.“

Cornelia starrte ihn nachdenklich mit offenem Mund an.

„Also…“, sagte Santan, hielt die gusseiserne Pfanne in Richtung der Kameras, „was ich jetzt mache, ist ein Art Schulungsvideo, eine Kritik an eurem Konsumverhalten. Für euch alle, mit euren Schwänzen in der Hand, dort hinter euren Bildschirmen. Im Anschluss würde ich mir wünschen, dass ihr mal über euch selbst reflektiert. Über eure Selbstachtung und Selbstrespekt. Denn ohne Selbstachtung und Selbstrespekt, und wenn ihr noch für so eine Scheiße bezahlt, seit ihr auch nichts weiter als unwertes Leben.“

Dann legte er die gusseiserne Pfanne vorsichtig an Cornelias Schläfe an, denn der erste Schlag sollte sitzen.

„Hast du Bastard-Hure deinen Followern noch etwas zu sagen?“

Cornelia formte mit ihren Händen ein Herzchen, blickte schielend, sabbernd und mit herausstreckender Zunge in die Kamera.

Im Chat:

„OMG, OMG, OMG, OMG, OMG, OMG, OMG, OMG, OMG, OMG, OMG, OMG, OMG, OMG, OMG, OMG, OMG.“

„Fick dich.“, sagte Santan, und schlug mit der gusseisernen Pfanne einmal, und dann weitere zweihundertneunundneunzig Mal zu.

TEIL 3